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Führungskraft im Dauerlauf (I) - Ziele richtig setzen

Führungskräfte sind meist stark gefordert. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Themen, die oft mit einer Dringlichkeit einher gehen - zusammen mit einer hohen Erwartungshaltung von Kunden, Mitarbeitenden und Herstellern. In dieser Gemengelage sind Führungskräfte oft ihr bester eigener Mitarbeiter, der selbst mit Hand anlegt und - verbunden mit einer hohen Arbeitslast - für die Erledigung der Aufgaben sorgt. 



Was im ersten Moment und in Stresssituationen gut funktioniert und auch notwendig ist, wird schnell zum Dauerläufer. Damit verbunden sind zwei Risiken:


  1. Das Team gewöhnt sich an die Führungskraft im Rettergewand und passt sein Handeln an: Die Mitarbeitenden lernen, bei ersten Anzeichen von Schwierigkeiten zum Chef zu gehen, anstatt selbst nachzudenken. Je öfter das passiert, desto mehr entsteht daraus ein Automatismus und desto höher wird die Hürde zum eigenständigen Handeln.


  2. In der Konsequenz ist die Führungskraft unermüdlich selbst am „wegschaffen“. Ehe wir uns versehen, fallen wichtige strategische Themen und Führungsaufgaben unter den Tisch, bspw. die Verbesserung von Prozessen oder das Entwickeln von Mitarbeitenden. Diese Themen sind zwar wichtig, aber nicht dringend. Eine Endlos-Spirale entsteht, in der die Führungskraft immer weiter von Agieren ins Reagieren kommt.

 

Um dauerhaft den Platz hinter dem Steuer einzunehmen, sind Klarheit über Ziele und Prioritäten sowie effektive Delegation essentiell. 

 

Oft erlebe ich es, dass Führungskräfte auf die Frage, was ihr wichtigstes Ziel ist, mit "den Laden am Laufen halten" antworten. Das ist zwar richtig, hilft aber nicht, um Orientierung zu geben: Mit diesem Ziel ist es gleich wichtig, ob ich Prozesse verbessere oder Papier für den Drucker bestelle. Hier ist es notwendig, nachzuschärfen: Was sind Voraussetzungen dafür, um den Betrieb am Laufen zu halten? Woran merke ich, dass es nicht läuft? Was muss ich dafür verändern, wo habe ich Einfluss?  Als Führungskraft gestalte ich nicht nur meine Arbeit, sondern ich nehme auch Einfluss auf die Arbeitsabläufe und Rahmenbedingungen für meine Mitarbeitenden.

 

Die Frage nach dem Ziel kann ich folglich zuspitzen:  Was ist die eine Sache (meinetwegen drei, aber nicht mehr), die ich machen kann, damit alles andere besser wird? Drucker-Papier bestellen hat auch einen Effekt - der allerdings eher wie ein Pflaster wirkt und nicht die Ursache abstellt. Arbeite ich an einer Prozessverbesserung, bspw. mit dem Ziel besserer und rechtzeitiger Beschaffung, erhöhe ich die Arbeitsqualität, verhindere unnötige Nachfragen und ad hoc Aktivitäten.

 

Im Idealfall schaffen Sie so zudem Zeit für sich und Ihre Mitarbeiter – Zeit, die Sie für wirklich wertschöpfende Tätigkeit nutzen können.

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